Bamberg „kann“ auch Wein

Die Herbstzeit gilt bekanntermaßen auch als Zeit des Weines. Wie, Wein in der Bierstadt? Aber klar doch, denn der geschätzte Frankenwein fühlt sich nun länger schon wieder heimisch in Bamberg!

Denn inzwischen hat sich der „Bamberger Stiftsgarten“ einen festen Platz in Bambergs breitgefächerter Kulinarikwelt erobert. 
Bereits im Mittelalter wurde der Süd-Osthang unterhalb des ehemaligen Benediktinerklosters St. Michaelskirche als Weinberg genutzt. Nach einem rund hundertjährigen „Dornröschenschlaf“ wurde er seit 2009 als eines der Leuchtturm-Projekte der Landesgartenschau (2012) neu angelegt. Seither wird dort auf einer Größe von ca. 0,85 Hektar die für Franken typische Rebsorte Silvaner angebaut, die mit jährlich ca. 8.000 bis 10.000 Flaschen gute Erträge erzielt.  Dem Silvaner geben der sandige Boden und die kleinklimatischen Bedingungen des Weinbergs am Michaelsberg eine besonders schöne Note: Trocken im Geschmack, mit 90° Oechsle und 12,5 vol.% Franken-typisch im Bocksbeutel abgefüllt, passt der feine Tropfen mit einem unaufdringlichen, mineralischen Bukett wunderbar zu nahezu allen Speisen. Somit kann Bamberg, das an und für sich weithin als eine DER Biermetropolen überhaupt gilt, nun auch Weinliebhabern ein eigenes, erlesenes Produkt kredenzen.

Allein die Lage der Rebstöcke ist mehr als spektakulär, liegt doch St. Michael prominent auf einem der sieben Hügel Bambergs und als eines der Wahrzeichen der dem UNESCO-Welterbe zugehörigen Altstadt von Bamberg gilt. Der gesamte Klosterkomplex erstreckt sich über ein großes Areal. Dieses Territorium hat sich in den über 1000 Jahren, die seit Gründung der Abtei vergangen sind, kaum verändert. Dementsprechend ist die historische Klosterlandschaft mit ihren sakralen und profanen Gebäuden, Garten- und Parkanlagen sowie den landwirtschaftlichen Flächen nebst Wegeführungen bis heute außergewöhnlich gut erhalten geblieben.
Unter Kunsthistorikern gilt das Zusammenspiel von Gebäudebereichen und freien Flächen dieses Ensembles als einzigartig, als eine vernetzte Einheit von außergewöhnlicher Qualität und Dichte, die zu den wertvollsten historischen Kulturlandschaften Deutschlands zählt.
Sanierungsbedingt  ist die Kirche St. Michael mit ihrem berühmten Deckenfresko „Himmelsgarten“ – und auch weite Bereich der angrenzenden Gebäude –  leider noch immer nicht zugänglich.
Die äußere Klosteranlage jedoch beeindruckt nach wie vor ihre Besucher durch ihren barocken Terrassengarten mit Brunnen und Pavillons, von dem aus sich ein sensationeller Panoramablick über Bamberg bis ins Bamberger Land bietet. Gerade im Herbst laden am Michaelsberg im Umgriff des Klosters weite Bereiche zu ausgedehnten Spaziergängen und Naturerlebnissen ein, wobei der inspirierende Schöpfungsweg besondere spirituelle Erlebnisse zu vermitteln vermag. Obendrein lassen sich am Michaelsberg sozusagen „en passant“ einige  bemerkenswerte, gastronomische Entdeckungen machen.
Im zugänglichen Innenbereich der Klosteranlage am Michaelsberg erfreut sich der Stiftsladen mit seinem ausgesuchten Sortiment guter Nachfrage – sowohl bei den Bambergern als auch bei Touristen. Hier erhält man den begehrten Silvaner, wie auch einen köstlichen  Apfelsecco, Edelbrände und Liköre, die allesamt aus dem Obst der uralten Bäume auf den Streuobstwiesen rund um St. Michael hergestellt werden. So wundert’s nicht, dass man z. B. auf einen „Kornelkirschlikör“ stößt. Daneben findet man dort auch  ausgefallene Bamberg-Artikel wie eine kleine „Himmelsgarten“-Kollektion aus Taschen und weiteren Accessoires, die sich auf das Deckenfresko der St. Michaelskirche beziehen, sowie ausgewählte regionale Spezialitäten oder Erzeugnisse aus dem Sortiment anderer Benediktiner-Klöster.
Nach der Sanierung des Kanzleiflügels im Erdgeschoss auf dem Klostergelände, der bis Ostern 2018 erfolgen soll, wird hier ein Ausstellungsraum zur Dokumentation der Restaurierungsarbeiten – vermutlich die aufwändigsten der letzten Jahrzehnte in Bamberg – nebst Infozentrum eröffnen. Außerdem bekommt der Stiftsladen in neuen Räumlichkeiten ein kleines Klostercafé.

Die Bürgerspitalstiftung, die Eigentümerin der Klosteranlage und des „Bamberger Stiftsgartens“ ist, verwendet alljährlich den Erlös aus dem Verkauf der Stiftsgarten-Produkte für die Sanierung der Klosteranlage St. Michael. Im Rahmen des Bundesprogramms “Nationale Projekte des Städtebaus-Zukunftsinvestitionsprogramm“ sollen bis Ende 2018 weite Teile der ehemaligen Klosteranlage St. Michael restauriert sein.

Informationen:
Stadt Bamberg - Stiftungsmanagement, Michaelsberg 10, 96049 Bamberg, Tel.: 0951/87-2411, Fax: 87-2420, E-Mail:stiftungen@stadt.bamberg.de, www.stiftsgarten.de

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19. Oktober 2017 - 4.979

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