Bamberg ehrt 2024 Kaiser Heinrich II.

Jede Stadt hat ihre Berühmtheiten: In Bamberg ist es gleich ein Kaiserpaar – sogar das einzige heiliggesprochene in der Geschichte.

Der viertürmige Kaiserdom - Romanik und Gotik bestimmen dieses beeindruckende Bauwerk, das den Domberg und die Stadt prägt.

Luftbild Dom und Domplatz

Heinrich II. und seine Frau Kunigunde haben Bamberg zu dem gemacht, was es heute noch ist: Eine prächtige Bistumsstadt mit Kirchen, Klöstern und Prachtbauten, heute UNESCO-Weltkulturerbe, wie Rom erbaut auf sieben Hügeln. 1000 Jahre nach Kaiser Heinrichs II. Tod am 13. Juli 1024 feiert die Stadt ihre Berühmtheiten.

Irgendetwas muss es gewesen sein, das Kaiser Heinrich an Bamberg besonders mochte. So sehr, dass er die Stadt seiner Frau Kunigunde zur Hochzeit schenkte und damit die Geschichte der kleinen fränkischen Stadt für immer beeinflusste.

1007 erwirkte Heinrich II., damals noch König, die Gründung des Bistums Bamberg. Der neue Dom war nur eines von vielen Geschenken des Kaiserpaars an die Stadt, die bis heute Besucher aus aller Welt fasziniert und auf eine Reise ins Mittelalter schickt. Die Domweihe folgte am 6. Mai 1012, am Geburtstag des Stifters Heinrich. Zwei Jahre später durfte Heinrich sich bereits Kaiser nennen.

Das Erbe des kinderlosen Kaiserpaares

Kaiser Heinrich II. und Kunigundes Ehe soll stets von Zuneigung geprägt gewesen sein. Beide waren gebildet und gläubig. Die Ehe aber blieb kinderlos und somit ohne Erben, die für das Seelenheil nach dem Tod des Paares hätten beten können. Doch mit Bamberg schaffte sich das fromme Paar ein besonderes Erbe.

Auch seine letzte Ruhestätte fand Kaiser Heinrich II. schließlich in dieser für ihn so wichtigen und geliebten Stadt. Im Bamberger Dom teilt er mit seiner Frau Kunigunde das von Tilman Riemenschneider, dem bekannten fränkischen Bildhauer und Bildschnitzer, geschaffene Hochgrab.  

Kunstinstallationen und Sonderausstellungen

1000 Jahre nach Heinrichs II. Tod ehrt die Stadt ihren heiligen Kaiser mit zahlreichen Veranstaltungen. Dreh- und Angelpunkt ist – wie soll es anders sein – der Domberg. Am 14. Februar 2024 eröffnet der „Aschermittwoch der Künstler*innen“ mit der Wiesbadener Videokünstlerin Sonja Toepfer das Jahr. 

Nicht weniger künstlerisch wird es in der Staatsbibliothek: Vom 16. September 2024 bis zum 14. Dezember 2024 sind mittelalterliche Handschriften, zum Teil gestiftet von Kaiser Heinrich II., ausgestellt. Drei der Handschriften – das „Lorscher Arzneibuch“, die „Bamberger Apokalypse“ und ein Kommentar zum „Hohelied“ und zum „Buch Daniel“ – sind Teil des Weltdokumentenerbes der UNESCO. 

Das Diözesanmusuem zeigt eine Sonderausstellung mit dem Thema „Kreuze. 1000 Jahre nach Heinrich II. – Begegnung von Edelstein und Kettensäge“.  Unter anderem werden zeitgenössische Kreuze sowie ein besonderes Heinrichskreuz zu sehen sein (24. Februar verlängert bis 16. Juli 2024). 

Das Leben vor 1000 Jahren

Eine weniger kirchliche, sondern weltlichere Perspektive wird die Sonderausstellung „Vor 1000 Jahren: Menschen(leben) am Hof von Kunigunde und Heinrich II.“ im Historischen Museum in der Alten Hofhaltung einnehmen: Die Besucherinnen und Besucher können ab Ende Okotber 2024 in die Lebenswelt der Vergangenheit eintauchen und erfahren, wie der Alltag von Soldaten aussah, was an der kaiserlichen Tafel serviert wurde und welche Rechte Frauen zu dieser Zeit hatten. 

Vom 12. bis zum 14 Juli wird das alljährliche Heinrichsfest gefeiert. Den Auftakt bildet eine Großinstallation der Künstlerin Elke Meier. Die Rauminstallation wird mit tausenden weißen Seidenfäden das Kaisergrab im Dom in einen Ort der Kontemplation verwandeln. 

Ein Abendkonzert der Bamberger Symphoniker im Bamberger Dom, auf den Tag genau 1000 Jahre nach des Kaisers Tod am 13. Juli 2024, sowie ein Open-Air-Gottesdienst komplettieren das Heinrichsfest.

Geschichte erleben

Alle Wege führen im „fränkischen Rom“ zu Kaiser Heinrich II. und Kunigunde. Dank der unterschiedlichen Führungsangebote können diese Wege mit Begleitung und viel Information beschritten werden. Bei der Erlebnisführung „Faszination Weltkulturerbe“ wird inmitten enger Gassen, auf mittelalterlichen Plätzen und vor einzigartigen Bauwerken Geschichte erlebbar. www.bamberg.info/faszination

Wer noch mehr über die Geschichte der Stadt Bamberg erfahren möchte, kann dies seit 20 Jahren auf eine ganz besondere Weise erleben: Denn selten wird Stadtgeschichte so schön, so reizvoll, dargestellt wie es das Bamberger Schattentheater schafft. 2024 feiert der Publikumsliebling sein 20-jähriges Bestehen.

Die Magie des Theaters liegt nicht nur im Spiel mit Licht und Schatten. Auch die stimmungsvolle Spielstätte – der wohl älteste Raum der Stadt, die Katharinenkapelle in der Alten Hofhaltung, in dem auch schon Kaiser Heinrich II. gewesen sein müsste – sorgt für eine außergewöhnliche Atmosphäre. In 90 Minuten durchlebt der Zuhörer 1000 Jahre Stadtgeschichte. Die Dramen, die Erfolge, die Helden der Stadt und die Verlierer. Dabei durchbricht der Erzähler die Wand zum Publikum und lässt es am Zauber des Theaters der Schatten teilhaben.
www.theater-der-schatten.de




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24. November 2023 - 5.109

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