Bamberg feiert 250 Jahre E.T.A. Hoffmann
Bamberg feiert 2026 den 250. Geburtstag seines wohl schillerndsten Künstlers: E.T.A. Hoffmann.
E.T.A. Hoffmann war Dichter, Komponist, Zeichner, Jurist und einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Romantik. Obwohl Hoffmann nur fünf Jahre in Bamberg lebte, hinterließ er hier viele Spuren. Zum Jubiläumsjahr präsentiert Bamberg ein vielfältiges Programm aus Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, Vorträgen und künstlerischen Interventionen in der ganzen Stadt.
Auftakt am 24. Januar 2026 im ETA Hoffmann Theater
Das Jubiläumsjahr beginnt am 24. Januar 2026, 19:30 Uhr, mit einer konzertanten Lesung von „Des Kapellmeisters Johann Kreisler musikalische Leiden“ – jenem Werk, mit dem Hoffmann in seiner Bamberger Zeit vom Komponisten zum Schriftsteller wurde. Den Schritt vom Musikus zum Schriftsteller verdankt er der Erfindung seines „alter egos“ Johann Kreisler, einem entlassenen Kapellmeister und Musiklehrer in den besseren Bamberger Privathaushalten wie er selbst. Hoffmanns Auslassungen über die Bamberger Gesellschaft, über die Bedeutung der Musik, des Theaters und die inspirierende Kraft geistiger Getränke sind bis heute äußerst pointiert und amüsant. Sie schlagen bereits den unnachahmlich enthusiastisch-ironischen Ton an, mit dem ETA Hoffmann in seinen späteren Werken Weltruhm erlangte. Hoffmanns literarischem Selbstporträt gibt Stephan Ullrich aus dem Ensemble des ETA Hoffmann Theaters Stimme und Gestalt. Begleitet werden die „musikalischen Leiden“ seines Kapellmeisters von einem Instrumentalensemble aus Schülerinnen und Schülern des diesjährigen Abiturjahrgangs im Leistungsfach Musik am ETA Hoffmann-Gymnasium. Und wenn ETA Hoffmann das hören könnte, würde er vielleicht die späten Früchte seines dereinst leidenschaftlichen Musikunterrichts in Bamberg darin entdecken.
„Wünsch dir was!“ – Ausstellung im Historischen Museum
Noch bis 22. März 2026 widmet das Historische Museum Hoffmann einen eigenen Bereich innerhalb der Ausstellung „Wünsch dir was!“. Unter dem Thema „Verwünschung“ werden zentrale Hoffmann-Objekte präsentiert, darunter der legendäre „Apfelweibla“-Türknauf, der mutmaßlich in „Der goldne Topf“ Eingang fand, sowie Gerhard Böhms Pop-Art-Collagen zu diesem Kunstmärchen, die 1967 in Bamberg Aufsehen erregten.
Begleitend finden eine Kuratorenführung am 22. Januar 2026 sowie ein Vortrag in der Reihe „Uni im Museum“ statt: Prof. Dr. Friedhelm Marx beleuchtet „Wünsche und Verwünschungen in E.T.A. Hoffmanns Erzählungen“.
Ein besonderer Ort entsteht im Museum zudem mit dem neuen „E.T.A. Hoffmann-Tanzsaal“, der über das Jahr hinweg Lesungen, Filmvorführungen und kulturelle Veranstaltungen aller Art beherbergen soll.
Auch in der Staatsbibliothek Bamberg wird es vom 14. September bis zum 5. Dezember 2026 eine Ausstellung zu E.T.A. Hoffmann geben.
Künstlerische Spuren im Stadtbild
In Bamberg begegnet man Hoffmann an vielen Orten – und 2026 werden diese Orte verstärkt in den Fokus gerückt:
- Vor dem ETA Hoffmann Theater erinnert Reinhard Klesses Skulptur an den „Kapellmeister Kreisler“ samt „Kater Murr“.
- Im Bürgerpark Hain an der Schillerwiese trifft man auf Hermann Leitherers Denkmal des sprechenden Hundes „Berganza“.
- Robert Bauer-Haderleins „Undine“ steht vor der ehemaligen Landeszentralbank in der Richard-Wagner-Straße.
- Am E.T.A. Hoffmann-Haus am Schillerplatz, Wohnort des Künstlers von 1809–1813 und heute Museum (aktuell wegen Sanierung geschlossen), findet sich seit 1908 die historische Gedenktafel.
- Weitere Gedenktafeln befinden sich in der Nonnenbrückstraße, auf der Altenburg und in der Langen Straße 13, die Hoffmanns frühe Bamberger Lebensstationen markieren.
- Auf dem Oberen Leinritt erinnern besondere von Lore Götz gestaltete Kanaldeckel an zahlreiche Hoffmann-Figuren.
Stadtweites Kulturprogramm und prominente Gäste
Zahlreiche Einrichtungen der Stadt – darunter Volkshochschule, Musikschule, Stadtbücherei sowie Akteure der freien Kulturszene – gestalten das Jubiläumsjahr mit eigenen Angeboten.
Ein Höhepunkt wird die Ausstellung des renommierten Malers, Grafikers und Illustrators Rainer Ehrt im Kassenfoyer des ETA Hoffmann Theaters.
Bamberg und Hoffmann – eine enge Verbindung
Hoffmanns Bamberger Jahre (1808–1813) waren nicht immer glücklich, aber künstlerisch wegweisend. Seine Erfahrungen in der Stadt flossen in sein literarisches Werk ein und formten Figuren wie Kapellmeister Kreisler, Kater Murr oder das „Apfelweibla“. Umgekehrt haben Hoffmanns Werke Bamberg geprägt: bis heute gehören seine Orte, Geschichten und Figuren selbstverständlich zum kulturellen Leben der Stadt.
Weitere Informationen zu ETA Hoffmann: www.bamberg.info/kunst/hoffmann/
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21. November 2025 - 4.656
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