„Der Funke Gottes!“
„Der Funke Gottes! Schatz + Wunderkammern im Bamberger Diözesanmuseum" so lautet der Titel der großen Ausstellung, die das Diözesanmuseum Bamberg vom 27. Juli 2019 bis zum 10. November zeigt.
Dabei geht es um den Dialog zeitgenössischer Kunst mit den historischen Exponaten der bedeutenden Sammlung des Diözesanmuseums, welches gleich mehrere einzigartige Schätze beherbergt, denen universeller Wert zukommt.
Als Kurator der Ausstellung konnte das Museum den Berliner Galeristen und Ausstellungsmacher Alexander Ochs gewinnen, der in den letzten Jahren mehr als 30 Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Kirchen in Berlin, Hamburg, Bad Doberan/Heiligendamm, aber auch in Jerusalem kuratiert hat und im Übrigen gebürtiger Bamberger ist. Gemeinsam mit Dr. Holger Kempkens, dem Leiter des Diözesanmuseums, bespielt Ochs den Kreuzgang und alle Räume des barocken Schatzhauses und interveniert mit rund einhundert Exponaten zeitgenössischer Skulptur, Malerei, Fotografie und Videokunst in die vorhandene Sammlung. Dabei werden die Kunstwerke keiner theologischen oder kunsthistorischen Einordnung unterzogen, vielmehr entstehen Assoziationslinien und -räume zu Begriffen wie Berührung, Feier, Zeit, Gewalt und anderen Themen. Die in Domschatz und Diözesanmuseum temporär für die Ausstellung eingeladenen Kunstwerke verstehen sich nicht als religiöse Arbeiten und wurden nicht speziell für diese produziert.
Die Arbeitsweise der Initiatoren der Ausstellung ist es, mit Leihgaben aus zahlreichen Sammlungen von zeitgenössischer Kunst zu arbeiten und Werke internationaler Künstlerinnen und Künstler in die bestehende Exhibition zu integrieren. So finden sich neben einem Elfenbein-Kruzifixus aus dem 12. Jahrhundert handbearbeitete Polaroids von Nobuyoshi Araki wieder oder Antony Gormleys Skulptur tip begegnet im Garten des mittelalterlichen Kreuzgangs der im 13. Jahrhundert entstandenen Portalskulptur einer fast nackt dargestellten Eva. So sind in der Schau aus dem ausgewählten Künstlerkreis von Klassikern der Moderne ̶ wie Meret Oppenheim oder die Berlin lebende Japanerin Leiko Ikemura ̶ skulpturale Arbeiten aus unterschiedlichen Zeiten und Kontexten zu sehen. Mit der Ausstellung ‚Der Funke Gottes!‘ ziehen nun Preziosen zeitgenössischer Kunst und einzelne Stücke der klassischen Moderne ein, darunter die von Ernst Barlach gefertigte Modell-Skulptur für Der Schwebende (= den Engel von Güstrow) oder das Kopf-Fragment einer zerstörten Madonna von Wilhelm Lehmbruck. Damit ergibt sich ein gezieltes Nebeneinander-Präsentieren von Dingen unterschiedlicher Art und Herkunft, wie es ehedem auch bei den fürstlichen Wunderkammern der Fall war. chs: „Eine Erfahrung aus vielen Ausstellungen in Kirchen und in religiösen Kontexten ist, dass zeitgenössische Kunst sich dort noch einmal anders zeigt als im Museum oder der Galerie. Einerseits verstehen wir, dass sich Moderne und Zeitgenossenschaft nicht aus einem luftleeren, säkularen Raum entwickelt und in einer vieltausend–jährigen Geschichte fußt. In unserer Ausstellung beachten wir jedoch sorgsam den autonomen Charakter jedes einzelnen Kunstwerkes und sehen anderseits, welches Gefühl es in uns auslöst. Wir sind sehr überzeugt, dass jedes gute Kunstwerk einen spirituellen Impetus in sich trägt, der sich dem Publikum mitteilt. Diesen nennen wir den Funken Gottes! Und so wird aus einer Schule des Sehens eine Schule des Fühlens.“ Die Namensliste der Urheber der Exponate dieser Ausstellung gleicht einem „who’s who“ der Kunstgeschichte, denn es sind u. a. Arbeiten folgender Künstlerinnen und Künstler vertreten:
Ai Weiwei / Robert Barta / Ernst Barlach / Georg Baselitz / Joseph Beuys / Guillaume Bruère / Paula Döpfner / Valerie Favre / Nan Goldin / Pedro Gomez-Eganna / Antony Gormley / Richard Haizmann / Beate Hönig / Leiko Ikemura / Ik-Joong Kang / Karsten Konrad / Andréas Lang / Via Lewandowsky / Anna Malagrida / Oliver Mark / Meng Huang / Michael Müller / Mwangi Hutter / Hermann Nitsch / Meret Oppenheim / Yvonne Roeb / Ralf Schmerberg / Karl Schmidt-Rottluff / Alf Setzer / Jorinde Voigt / Simon Wachsmuth / Andy Warhol / Yin Xiuzhen / John Young / Young-Jae Lee / Andrius Zakarauskas (Stand 14.5.2019).
Die Finanzierung der Ausstellung findet im Rahmen einer Medienpartnerschaft mit der WELTKUNST statt und wird vom VAH – Verein Ausstellungshaus christliche Kunst e.V. München und weiteren Stiftungen unterstützt. Somit ist die große Schau DER FUNKE GOTTES! bislang vollständig finanziert.
Letzte Ausstellungsnews
Auch der 1963 in Dresden geborene, in Berlin lebende Künstler Via Lewandowsky nimmt mit drei Arbeiten an der Ausstellung teil. Im Zentrum seines Werkblocks steht GOOD GOD, eine sich permanent verändernde Neon-Skulptur, die der Künstler bislang in unterschiedlicher Form im Osnabrücker Dom, im Berliner Projektraum SCHAUFENSTER oder dem Hamburger THALIA THEATER zeigte. In den letzten Tagen jedoch entstand der Wunsch beim Künstler selbst, sowie den Initiatoren und vielen Freundinnen und Freunden des Projekts, die Arbeit GOOD GOD zwischen den Türmen des Doms leuchten zu lassen. Diese soll in zehn Metern Länge zwischen zwei der vier spätromanischen Türme des Bamberger Doms installiert werden und dann nachts über die ganze Stadt leuchten. Das außergewöhnliche Projekt ist vom Domkapitel genehmigt und erwünscht. Aktuell wird nun mithilfe einer Crowdfunding Kampagne über Kickstarter die Produktion, der Aufbau und der Transport der Skulptur finanziert. Eine Baugenehmigung sowie die Unterstützung der Bamberger Dombauhütte liegen vor, der Künstler verzichtet auf ein Honorar. Details zu dieser Kampagne findet man unter https://www.kickstarter.com/projects/goodgod/good-god-light-art-am-bamberger-dom
Austellungsort
Das Diözesanmuseum, das direkt an den Kaiserdom angrenzt, steht in der Tradition der alten Domschatzkammer. Es beherbergt u.a. hochmittelalterliche Textilien von Weltrang, gotische Portalskulpturen des Domes sowie Exponate zur Bistumsgeschichte. Dort werden Kunstschätze aus dem Bamberger Dom und der gesamten Diözese gehütet. Die aus der Zeit der Bistumsgründung (1007) erhaltenen Kaisermäntel von Kaiser Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde wie auch der Ornat aus dem einzigen Papstgrab nördlich der Alpen machen das Museum zu einem Schatzhaus von Weltformat.
Diözesanmuseum Bamberg, Diözesanmuseum Bamberg, Domplatz 5, 96049 Bamberg, Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 h, Eintrittspreis während der Ausstellung: 10 €, ermäßigt 7 €, Tel. 0951 502-2515 (Kasse Diözesanmuseum) und 0951-/502-2512 (Domtouristik). Karten sind an der Museumskasse erhältlich.
Informationen zur Schau im Diözesanmuseum
Bild- und weiteres Pressematerial erhalten Medienvertreter über den Leiter des Diözesanmuseums, Dr. Holger Kempkens: holger.kempkens@erzbistum-bamberg.de
Informationen & Reiseangebote zum Weltkulturerbe Bamberg
BAMBERG Tourismus & Kongress Service, Geyerswörthstraße 5, 96047 Bamberg, Tel.: 0951- 2976 200, Fax: 0951- 2976 222, www.bamberg.info, E-mail: info@bamberg.info
Datum - Zeichen
06. Juni 2019 - 7.438
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Pressetext
Advertorial im Magazin WELTKUNST
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