Dude Ranches oder wie Großstadtcowboys Mode machten
Die neue Sonderausstellung „Dude Ranches oder wie Großstadtcowboys Mode machten“ im Levi Strauss Museum in Buttenheim zeigt die Geschichte des Dude Ranch Tourismus und dessen Einfluss auf die Geschichte der Jeans.
Kaum zu glauben, aber wahr: Die Jeans schaffte den Aufstieg von der Arbeitshose hin zum trendigem Kleidungsstück dank der amerikanischen Form von Urlaub auf dem Bauernhof, dem „Dude Ranch Tourismus“. Zahlreiche Großstädter gönnten sich im frühen 20. Jahrhundert Urlaub auf der Ranch, um den Lebensstil des Wilden Westens kennenzulernen. Auf der Ranch kleideten sie sich wie die Einheimischen mit Cowboystiefeln, Stetson-Hut und natürlich der strapazierfähigen Jeans. Wenig später zeigten sie sich in der blauen Hose mit Westernhemd auf den Grillpartys der Vororte der Ostküstenstädte.
Frauen in Hosen
Der Ursprung der bis heute noch beliebten Ferienranches lag im 19. Jahrhundert in der Gastfreundschaft der Rancher, die wohlhabende Ostküstenbewohner für ihre mehrwöchigen Jagd- und Erkundungsreisen beherbergten. Später wurde die Aufnahme von Gästen gegen Bezahlung eine Überlebensstrategie für Viehranches in Krisenzeiten. Speziell den weiblichen Gästen ermöglichte der Ranchurlaub eine kurzzeitige Flucht vor gesellschaftlichen Zwängen und öffnete ihnen den Zugang zur Hose – insbesondere zur Jeans.
In der Modewelt angekommen
Die Zeitschrift Vogue stellte 1935 die erste Frauenjeans „Lady Levi’s“ dem modebewussten Publikum als „true Western chic“ vor. Bald ergänzten bunt glänzende Satinhemden und aufwändige, mit Strass-Steinen und Fransen besetzte Outfits den Look des Großstadtcowboys. Die Jeans machte wenig später den Sprung auf die Laufstege der Modemetropolen.
Die Sonderausstellung „Dude Ranches oder wie Großstadtcowboys Mode machten“ möchte diese spezielle Form des Tourismus, besonders im Hinblick auf ihren Einfluss auf Mode und Jeansgeschichte vorstellen.
Die Ausstellung ist bis zum 16. Februar 2025 im Levi Strauss Museum in Buttenheim zu sehen.