Fürsorgliche Urzeitriesen, Fakefood und starke Frauen: Die neuen Sonderausstellungen in Bambergs Museen
Bamberg. Mit ihren Sonderausstellungen bringen Bambergs Museen immer wieder frischen Wind in die Kulturszene der UNESCO-Welterbestadt. Die Vorbereitungen für 2023 laufen bereits auf Hochtouren: für ein Ausstellungsjahr, das den Bogen spannt vom Dinosaurier-Alltag über inspirierende Frauen bis zur Kunst, die Antworten auf unbequeme Fragen gibt.
Mehr als nur Monster: Paläoart im Naturkundemuseum
Zeitlich am weitesten zurück reist die Ausstellung „So viel mehr als nur T.Rex!“, die vom 20. Januar bis zum 30. Juni 2023 im Bamberger Naturkundemuseum zu sehen ist. Sie präsentiert eine Werk-Auswahl von Joscha Knüppe, der mit seiner Paläoart längst ausgestorbene Organismen zum Leben erweckt – von den Dinosauriern bis zu den tierischen Riesen der jüngsten Eiszeit. Mit seinen Grafiken, Malereien, digitalen Bildern, Skulpturen und Animationen zeichnet er ein Bild der Erdgeschichte jenseits der Hollywood-Klischees und der Popkultur. Er zeigt, dass die ausgestorbenen Tiere viel mehr waren als nur Monster: Sie waren tollpatschig, verspielt, bizarr, neugierig oder fürsorgliche Eltern (www.naturkundemuseum-bamberg.de).
Ein Mittel gegen die Pestilenz: Medizingeschichte in der Staatsbibliothek
Die vergangenen Jahre haben schmerzlich bewusst gemacht, wie sehr eine Pandemie eine Gesellschaft aus der Bahn werfen kann und wie schwer es ist, solch eine Krankheit einzudämmen. Genau diesem Thema widmet sich aus historischer Sicht die Staatsbibliothek Bamberg: Vom 24. April bis zum 15. Juli 2023 stellt ihre Sonderausstellung das Thema „Pest und Cholera. Seuchenbewältigung in Bamberg“ in den Mittelpunkt und beleuchtet dabei den Zeitraum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert (www.staatsbibliothek-bamberg.de).
Fürsorge für gebaute Zeitzeugen: Denkmalschutz im Historischen Museum
Nicht nur Menschen brauchen Hilfe: Gerade in einer Stadt wie Bamberg, in der die gesamte Altstadt den Rang eines UNESCO-Welterbes hat, ist Denkmalschutz von großer Bedeutung. Deshalb bietet die Stadt auch die perfekte Kulisse für „Liebe oder Last?! – Baustelle Denkmal“. Diese Wanderausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist vom 31. März bis zum 29. Oktober 2023 im Historischen Museum Bamberg zu Gast. Die hochmoderne und interaktive Präsentation, die für ihr Design mehrfach prämiert wurde, wirft einen ungewöhnlichen Blick auf das kontroverse Thema Denkmalschutz und beschäftigt sich zudem mit irrtümlichen Annahmen oder gängigen Vorurteilen (museum.bamberg.de/historisches-museum)
Fromme Botschafterinnen im Diözesanmuseum
Frauen der Tat, die über die Jahrhunderte die Botschaft Christi verkündet haben, rückt das Diözesanmuseum vom 24. Juni bis 10. Oktober 2023 in den Fokus. Für die Sonderausstellung „Frauen.Taten.Werke“ wurden beispielhaft zwölf Frauen ausgesucht. Sie alle bewegten sich im Spannungsfeld von Berufung und Widerstand, persönlicher Ambition und gesellschaftlicher Wirklichkeit – und zwölf Künstlerinnen und ihre Mentorinnen heben mit ihren Werken und Texten diese historischen Persönlichkeiten ins Heute. Sie laden dazu ein, mit ihnen in Dialog zu treten und Botschaften zu entdecken, die auch heute von Bedeutung sind (www.dioezesanmuseum-bamberg.de)
Müll für die Kunst: Swaantje Güntzel in der Villa Dessauer
Mit drängenden Fragen der Zukunft setzt sich die Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer auseinander. Vom 26. Mai bis zum 13. August 2023 präsentiert sie die aktuelle Werkschau von Swaantje Güntzel. Die international aktive Hamburger Künstlerin und Ethnologin zeigt in ihren Arbeiten die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur. Mit ihrer Kunst aus Müll hält sie der Wegwerfgesellschaft den Spiegel vor (museum.bamberg.de/villa-dessauer).
Essen zwischen Schein und Sein: Fakefood in der Sammlung Ludwig
Viel Nahrung also für den kulturellen Hunger, die Bambergs Museen 2023 bieten. Doch Vorsicht ist selbst beim Essen geboten – jedenfalls in der Sammlung Ludwig! Vom 28. April bis zum 26. November 2023 verhandelt sie in der interaktiven Ausstellung „Fakefood! – Essen zwischen Schein und Sein“ mit virtueller Realität und anderen medialen Mitteln Fragen der Echtheit, der Nachhaltigkeit und der kulturellen Prägung unserer Ernährung. Nur gut, dass man sich nach dem Ausstellungsbesuch in Bambergs Gastronomie auf authentischen Genuss und regionale Spezialitäten verlassen kann (museum.bamberg.de/sammlung-ludwig)!
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13. Dezember 2022 - 4.866
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