In der Umarmung des Wassers – Die Inselstadt als Teil des UNESCO-Welterbes Bamberg



Bamberg. Wasser ist Leben – für die Bamberger Inselstadt trifft dies auf jeden Fall zu. Umarmt vom linken Arm der Regnitz und dem heutigen Main-Donau-Kanal ist sie das pulsierende Zentrum der Stadt. Hier wird in außergewöhnlich schönem historischen Flair gebummelt und genossen, studiert und gefeiert.
Gleichzeitig zeigt die Inselstadt, wie sich im Laufe der Jahrhunderte die Prioritäten verschoben haben: Fast 800 Jahre lang – von 1007 bis 1802 – war nämlich die Bergstadt das weltliche und geistliche Zentrum Bambergs. Erst ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts rückte das Bamberger Bürgertum und damit auch die Inselstadt zunehmend in den Fokus. Langsam begannen sich, wenn auch immer mit dem Bischof als übergeordneter Instanz, Strukturen der bürgerlichen Selbstorganisation zu etablieren: ein Stadtrat wurde gewählt, im Stadtgericht wurde Recht gesprochen, Spitäler und Siechhöfe kümmerten sich um Arme, Waisen, Alte und Kranke.
Reif für die Rathaus-Insel
Die Lage am Wasser wussten sich die Bamberger schon früh zu Nutze zu machen: Vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert wurden am Kranen im Bamberger Hafen die Lastkähne der Regnitzschiffer be- und entladen. Vom alten Hafen ist heute außer zwei alten Kränen nicht mehr viel erhalten, wohl aber „Klein-Venedig“. Dieses Ensemble aus Fischer- und Schifferhäusern geht zum Teil auf das späte Mittelalter zurück und gehört zu den bekanntesten Bamberg-Ansichten: Die kleinen Fachwerkhäuser hatten im Keller ursprünglich zum Wasser hin offene Hallen, später wurden diese durch hölzerne Laubengänge ersetzt, in denen die Netze der Fischer aufgehängt wurden. Ebenso bekannt wie „Klein-Venedig“ ist ein weiteres Wahrzeichen der Inselstadt: das Alte Rathaus. Schon seine mit Fresken geschmückte Fassade ist ein Hingucker, doch vor allem steht der Bau mitten in der Regnitz! Angeblich wollte der Bamberger Bischof den Bürgern keinen Platz für den Bau eines Rathauses in der Inselstadt gewähren, sondern hätte dieses lieber in der Bergstadt gesehen. Deshalb rammten die Bamberger Pfähle in die Regnitz und schufen am Übergang zwischen Insel- und Bergstadt eine künstliche Insel, auf der sie das Gebäude errichteten. Heute gibt es wohl kaum einen Bamberg-Besucher, der dem Alten Rathaus nicht seine Aufwartung macht.
Mit der Gunst des „Gabelmos“
Die Inselstadt ist das quicklebendige Zentrum der Altstadt. Sie beherbergt die geisteswissenschaftlichen Fakultäten der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ebenso wie viele kleine individuelle Geschäfte und Cafés in historischen Häusern sowie jede Menge Abwechslung in der Gastronomie. Wer etwas Frisches für zu Hause möchte, schlendert über den Grünen Markt, wo von Montag bis Samstag Gemüse, Obst und regionale Produkte aus der Gärtnerstadt und dem Bamberger Umland angeboten werden. Überwacht wird das Markttreiben vom „Gabelmo“, wie die Götterstatue des Neptuns mit seinem Dreizack von den Bambergern liebevoll genannt wird.
Alles im Fluss
Ein Meer findet Neptun in Bamberg zwar nicht, doch auch so hätte sich der antike Gott um jede Menge Wasser in der Inselstadt zu kümmern: an der „Schleuse 100“ am historischen Ludwig-Donau-Main-Kanal etwa, am Mühlgraben mit den historischen Gerberhäusern oder im vom Brücken und Stegen durchzogenen Mühlenviertel, wo auch das Welterbe-Besuchszentrum zu finden ist. Wo könnte man sich besser auf eine Tour durch das Bamberger UNESCO-Welterbe einstimmen als hier, wo die Regnitz das Gebäude umfließt und verschiedene Stationen zum Anfassen und Hören Lust darauf machen, Insel-, Berg- und Gärtnerstadt mit allen Sinnen zu erleben. Und wer noch unschlüssig ist, wo es zuerst hingehen soll: Der „Bamberg-o-Mat“ im Besuchszentrum findet für jeden Welterbe-Typ die richtige Route.
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