Jüdisches in der Region Bamberg

Ab März bzw. April widmen sich gleich zwei Ausstellungen der Bedeutung der Jüdischen Kultur in der Region Bamberg.

Von diesen richtet eine ihr Augenmerk auf Buttenheim, im Bamberger Land, wogegen sich die andere auf die Welterbestadt konzentriert.

Das Levi Strauss Museum eröffnet am 15. März seine neue Sonderausstellung „Judentum in Buttenheim“, die im Rahmen des 900-jährigen Ortsjubiläums den Fokus auf Levi Strauss legt. Schließlich ist Levi Strauss als Erfinder der Jeans zweifellos der berühmteste Sohn der jüdischen Gemeinde Buttenheims.
Der Ort war über 500 Jahre lang Heimat einer florierenden jüdischen Glaubensgemeinde. Auch heute noch, mehr als 70 Jahre nach deren Auflösung, sind zahlreiche Zeugnisse vorhanden. Und genau diesen Spuren jüdischen Lebens in Buttenheim geht die Sonderausstellung nach und hat dazu viele interessante Details zu bieten. Die Geschichte der dortigen jüdischen Gemeinde geht bis ins 15. Jahrhundert zurück, als sich hier die ersten Familien niederließen. Schnell wuchs die Gemeinde an, so dass in ihrer Blütezeit um 1820 jeder fünfte Einwohner Buttenheims jüdischen Glaubens war – und dies trotz der Zugehörigkeit und direkten Nähe zum einflussreichen Bistum Bamberg.
Es gab eine Synagoge, ein Ritualbad, einen eigenen Friedhof, eine Herberge, eine Religionsschule mit Lehrer und zeitweise sogar einen eigenen Rabbiner. Durch Abwanderung ab Mitte des 19. Jahrhunderts schrumpfte die Gemeinde auf nur noch wenige Familien zusammen, die viele Jahre lang fest in das Buttenheimer Gemeinde- und Vereinsleben integriert waren. Bereits von Mitte der 1920er Jahre an kam es zu Übergriffen, Einschränkungen und Bedrohungen von Seiten der Nationalsozialisten. Im Jahr 1939 konnte die letzte jüdische Familie vor dem Holocaust über London nach New York fliehen. Die Ausstellung hat bis Anfang 2019 geöffnet.

Im Herzen der Weltkulturerbestadt, auf dem Bamberger Domplatz, öffnet ab dem 22. April das Historische Museum Bamberg die Pforten zu seiner beachtenswerten Dauerausstellung „Jüdisches in Bamberg“.  
Seit dem Mittelalter haben Juden in Bamberg gelebt und Spuren hinterlassen. Doch was gehörte früher zum jüdischen Leben in Bamberg, und wie sieht es heute aus? Mit einem modernen Ansatz versucht man in dieser Schau, noch  erhaltene Spuren, die hier siedelnde Juden seit dem Mittelalter hinterlassen haben, sichtbar zu machen. Das über die Jahrhunderte hinweg konfliktreiche Zusammenleben mit der christlichen Mehrheit, Vertreibung und Pogrome sowie der tiefe Einschnitt durch den Nationalsozialismus führten dazu, dass die materielle und geistige Kultur der Bamberger Juden nur fragmentarisch überliefert ist. Für diese Ausstellung wurden ausgesuchte wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Archäologie und Geschichtsforschung Bambergs anschaulich aufbereitet und in einer ansprechenden Präsentation für ein breites Publikum zugänglich gemacht. Die vorgestellten Relikte werden dabei ganz bewusst mit ihren individuellen Verknüpfungen zur Geschichte in Bezug gesetzt. Historische Quellen, Zeitzeugenberichte sowie zahlreiche Kunst- und Alltagsgegenstände bezeugen die wechselvolle Geschichte jüdischen Lebens in Bamberg und gewähren Einblick in das gesellschaftliche und persönliche Leben der Glaubensminderheit.

Auskünfte zu den Ausstellungen

Museum Geburtshaus Levi Strauss, Dr. Tanja Roppelt – Museumsleitung, Marktstr. 33, 96155 Buttenheim, Tel. 09545 - 4409936, Email: Roppelt@Buttenheim.de, www.levi-strauss-museum.de

Historisches  Museum  Bamberg, Dr. Regina Hanemann –  Museumsleitung, Alte Hofhaltung - Domplatz 7,  96049 Bamberg, Tel. 0951 - 871142, Email: museum@stadt.bamberg.de,  www.museum.bamberg.de

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21. Februar 2018 - 3.836

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