Litzendorfer Kerzenlichtkonzerte
Kunst- und Klassikfreunde schätzen die 1718 von Baumeister Johann Dientzenhofer vollendete barocke Pfarrkirche in Litzendorf als eines der schönsten Gotteshäuser Frankens.


Zum 300-jährigen Kirchenjubiläum finden vom 12. bis 14. Oktober in St. Wenzeslaus wieder die beliebten Kerzenlichtkonzerte statt.
Sie gilt als ein barockes Juwel, die Pfarrkirche von Litzendorf, ca. 8 km östlich von Bamberg in der „Fränkischen Toskana“ gelegen. Die Kirche St. Wenzeslaus besteht aus mächtigen, goldgelben Eisensandsteinquadern und bildet zusammen mit dem Pfarrhaus ein beeindruckendes, barockes Gebäudeensemble, welches − gleichsam schwerelos erhöht − über den Häusern der idyllischen Ortschaft thront. Kein Geringerer als der bekannte Barockbaumeister Johann Dientzenhofer schuf das Gotteshaus in den Jahren zwischen 1715 und 1718. Es gilt als sicher, dass die heutige Kirche zwei Vorgängerbauten an derselben Stelle hatte. Als sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts zeigte, dass der vorherige Kirchenbau, der fast 300 Jahre alt war, immer reparaturbedürftiger wurde, begannen 1713 die Vorbereitungen für einen neuen Bau. In Steinbrüchen am Stammberg nahe Litzendorf wurden Sandsteinquader gebrochen und von den Bauern ins Dorf gefahren. Im Sommer 1715 erfolgte die Grundsteinlegung und am 18. September 1718 wurde die Kirche durch Weihbischof Johannes Werner geweiht. Interessant dabei ist, dass der Kirchenpatron, St. Wenzeslaus (Wenzel, Vaclav), als Heiliger im Bamberger Raum relativ selten verehrt wird, ist er doch Nationalheiliger der Böhmen.
Die Litzendorfer Kerzenlichtkonzerte finden bereits seit 1975 regelmäßig im Herbst statt. Initiator war Karlheinz Busch, Cellist der Bamberger Symphoniker, der damals nach Litzendorf zog und gleich Feuer und Flamme war, diese einzigartige barocke Dorfkirche mit musikalischem Glanz zu bereichern. Zusammen mit drei anderen Musikern der Bamberger Symphoniker gründete er im gleichen Jahr das „Bamberger Streichquartett“, das seitdem die Kerzenlichtkonzerte entscheidend prägt. Im heiligen Raum verbinden sich hier Spiritualität, Kontemplation und Musik zu einer seltenen Einheit. Wie zur Zeit des Barocks und des Rokokos beleuchtet während der Konzerte nur das warme Licht der Kerzen den Kirchenraum. Für die Zuhörer können diese Konzerte auch eine Art „Entschleunigung der Zeit", eine Vertiefung des „inneren Hörens" bedeuten. Dazu kommt, dass die außergewöhnlich gute Akustik selbst feinste Nuancen der Musik hörbar macht. Die „Litzendorfer Kerzenlichtkonzerte“ zählen bis heute zu den bedeutendsten Kulturereignissen der Region und weit darüber hinaus. Die Konzertreihe prägt seit vielen Jahren das Bamberger Streichquartett als „quartet in residence“. Immer wirken dazu auch Musiker aus den Reihen der Bamberger Symphoniker-Bayerische Staatsphilharmonie mit, dazu prominente Instrumentalisten, oft Sänger und ausgezeichnete Chöre. Ausführliche Informationen zu Ensemble und Programm sind unter http://www.litzendorferkonzerte.de zu finden.
Weitere Informationen zur Region „Fränkische Toskana“: Tourist-Information „Fränkische Toskana", Am Wehr 3, 96123 Litzendorf, Tel. +49 (0)9505 8064106, info@fraenkische-toskana.com, www.fraenkische-toskana.com